4. Der Working Capital-Bedarf wird unterschätzt
Working Capital (auch Betriebskapital genannt) ist das Geld, das Sie benötigen, um den laufenden Betrieb Ihres Unternehmens aufrechtzuerhalten – von der Bezahlung Ihrer Lieferanten bis hin zu den Gehältern Ihrer Mitarbeiter. Viele KMUs unterschätzen jedoch den tatsächlichen Bedarf. Zusätzliche Belastungen wie verspätete Kundenzahlungen, hohe Lagerbestände oder unerwartete Ausgaben können Ihre Liquidität schnell strapazieren.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden: Prüfen Sie regelmäßig, ob Ihr Working Capital ausreicht, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Kommt es zu Engpässen, handeln Sie frühzeitig – etwa durch Kreditlinien, bessere Zahlungsziele bei Lieferanten oder ein straffes Forderungsmanagement.
5. Saisonale Schwankungen werden ignoriert
Viele Branchen haben ihre Hoch- und Tiefphasen. Ob es die Ferienzeit ist, in der weniger Bestellungen eingehen, oder die Monate, in denen Kunden verstärkt einkaufen. Wenn solche saisonalen Unterschiede in der Liquiditätsplanung nicht berücksichtigt werden, kann es leicht passieren, dass in umsatzschwachen Monaten plötzlich das Geld ausgeht.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden: Analysieren Sie Ihre Umsatzmuster aus den Vorjahren und planen Sie saisonale Unterschiede ein. Legen Sie in starken Monaten einen finanziellen Puffer an, um in schwächeren Zeiten flüssig zu bleiben.
6. Keine Vorbereitung auf unerwartete Ausgaben
Das Leben steckt voller Überraschungen – leider nicht immer positiver. Sei es eine plötzlich defekte Maschine, eine unvorhergesehene Reparatur oder eine wirtschaftliche Krise: Ohne finanzielle Reserven wird es schnell eng.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden: Bilden Sie gezielt Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben. Als Faustregel gilt: Reserven für drei bis sechs Monate Fixkosten sind ideal. So bleiben Sie auch in Krisensituationen handlungsfähig.
7. Investitionen ohne passende Gegenfinanzierung
Investieren zu wollen, ist grundsätzlich positiv – es bedeutet Wachstum und Fortschritt. Doch eine übereilte Investition aus der laufenden Betriebsmittellinie belastet die Liquidität und kann zu ernsthaften Zahlungsschwierigkeiten führen.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden: Planen Sie Investitionen immer sorgfältig. Nutzen Sie geeignete Finanzierungsinstrumente, wie Darlehen mit einer Laufzeit, die an die Abschreibungsdauer der Investition angepasst ist. So bleibt Ihre Liquidität geschont.
Fazit: Vorausschauende Planung sichert Ihre Zukunft
Die Liquiditätsplanung ist das Fundament, um Ihr Unternehmen krisenfest und handlungsfähig zu halten. Viele Fehler lassen sich durch regelmäßige Überprüfungen, realistische Prognosen und eine konservative Planung vermeiden.
Sie müssen nicht immer mit dem Schlimmsten rechnen – aber Sie sollten darauf vorbereitet sein. Nur wer finanzielle Engpässe frühzeitig erkennt und gezielt gegensteuert, schafft eine stabile Basis für nachhaltiges Wachstum und langfristigen Erfolg.
Vermeiden Sie die beschriebenen Fehler und sorgen Sie dafür, dass Ihr Unternehmen in jeder Lage sicher steht – heute und in Zukunft