Seit geraumer Zeit müssen Banken die Richtlinien von Basel III schrittweise umsetzen. In der Theorie bedeutet das, dass sie bei unverändertem Eigenkapital  weniger Kredite ausreichen können. Meine zugegebenermaßen nicht repräsentativen Befragungen von Mitarbeiter/-innen der Banken vor Ort zeichnet ein anderes Bild von der Kreditsituation der hiesigen Unternehmen.

Durch die Reihe scheint bei den einzelnen Kreditinstituten die Parole ausgegeben worden zu sein, dass „das eigene Haus keine Probleme habe, die gestiegenen Eigenkapitalanforderungen zu erfüllen“. Das Problem  sei vielmehr, dass die Unternehmen momentan wenig Kredite nachfragen.  Die erste Aussage lasse ich einfach mal unkommentiert stehen, die zweite deckt sich mit zahlreichen Presseberichten.

Von einer Kreditklemme kann derzeit auch nach meiner Erfahrung  aus der täglichen Arbeit keine Rede sein. Das heißt aber nicht, dass jedes Unternehmen einfach so Kredite bekommt. Die Anforderungen an Transparenz und Aussagefähigkeit der Kreditunterlagen sind unverändert hoch und nehmen eher weiter zu. Unternehmen müssen mit einem Geschäftsmodell überzeugen, das den Anforderungen von Markt und Wettbewerb auch künftig gewachsen ist.

Die aktuellen Meldungen, dass die langanhaltende Rezession in der Eurozone endlich überwunden ist, könnte die Investitionsschwäche der letzten Monate beenden und zu einer stärkeren Kreditnachfrage der Unternehmen führen. Andererseits – auch das sehe und höre ich immer wieder – sind viele Unternehmen gestärkt aus der letzten Krise herausgegangen und konnten eine breitere Eigenkapitalbasis aufbauen. Dadurch werden weniger Kreditfinanzierungen benötigt. Daher dürfte es, zumindest auf kurze Sicht, nicht zu einer ernsthaften Kreditklemme kommen.Merken

Merken

Merken

Merken

Merken