Unternehmen finanzieren
Unternehmen finanzieren

Erinnern Sie sich noch an die Bilder des letzten Tropensturms? Es waren Bilder der Verwüstung. Die einfachen Blech- und Holzhütten der Bewohner lagen zersplittert am Boden. Nur stabile Steinbauten trotzten dem Sturm.

Ähnlich geht es Unternehmen, die ihr finanzielles Haus planlos aus den gerade greifbaren Finanzierungsmitteln zimmern. Schon die nächste Krise kann es vom Markt fegen.

Anders bei Unternehmen, die ihre Finanzierung auf ein stabiles Fundament stellen. Da rüttelt die Krise zwar am Dach, aber existenziellen Schaden kann sie nicht anrichten.

In diesem Beitrag lesen Sie, wie eine stabile Unternehmens-Finanzierung aufgebaut ist. Mittels einer Mindmap-Darstellung kommen Sie über die jeweiligen Finanzierungsanlässe zu den passenden Finanzierungsmöglichkeiten.

 

Eigenkapital – tragendes Finanzierungs-Fundament

Eine ausreichende Eigenkapitalbasis gibt dem Unternehmen die notwendige Stabilität. Gerade für Produktionsunternehmen mit viel Anlagevermögen ist ein Eigenkapitalanteil von mindestens 25–30 % eine vernünftige Grundlage.

Klassisches Eigenkapital kommt aus den Einlagen der Gesellschafter. Erwirtschaftet das Unternehmen Gewinne und bleiben die zumindest teilweise im Unternehmen, wird es damit nach und nach verstärkt.

Aber … In Entwicklungs- und Wachstumsphasen werfen Unternehmen nicht immer genügend Gewinn ab, damit das Eigenkapital entsprechend mitwächst. Dann kann es durch zusätzliches Haftkapital wie stille Beteiligungen oder Nachrangdarlehen aufgestockt werden. Oder es werden neue Gesellschafter mit entsprechenden Kapitaleinlagen im Unternehmen aufgenommen.

 

Langfristiges Fremdkapital – stützende Finanzierungs-Pfeiler

Grundsätzlich ist Eigenkapital teurer als Fremdkapital, weil es für den Geldgeber ein höheres Risiko bedeutet. Um die Kapitalkosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben, bietet sich die Finanzierung des restlichen Vermögens über fristenkongruentes Fremdkapital an. Fristenkongruent heißt, dass die Kreditlaufzeit zur Abschreibungsdauer des finanzierten Vermögens passt. Soweit die Theorie. In der Praxis erlebe ich es immer wieder, dass Maschinen über die Betriebsmittel-Linie finanziert werden. Falls dort gerade Luft ist.

Mit solchen Schnellschüssen engen Unternehmen ihren finanziellen Spielraum selbst ein. Risse in den Finanzierungssäulen können ein Unternehmen schnell zum Einsturz bringen. Nicht nur in Wachstumsphasen mit hohem Vorfinanzierungsbedarf. Auch in Krisensituationen, in denen verfügbare Finanzmittel überlebenswichtig sind.

 

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Kurzfristiges Fremdkapital – geschmeidige Finanzierungs-Zwischenwände

Alles, was nicht lange im Unternehmen bleibt, wird kurzfristig finanziert. Das sind Rohstoffe und Produkte, die gerade in Arbeit sind. Aber auch fertige Produkte und Waren, die darauf warten, verkauft zu werden. Und dann sind da noch die Forderungen an Kunden. Das ausstehende Geld muss zwischenfinanziert werden, damit das Unternehmen weiterläuft.

Der Klassiker zur Finanzierung dieses Vermögens ist der Kontokorrentkredit. Je nach Bedarf kann er mal mehr mal weniger beansprucht werden.

Aber: Hier werden Banken immer vorsichtiger, weil der Finanzierung keine adäquaten Sicherheiten gegenüberstehen. Im Gegensatz zu Immobilien und Maschinen taugen ihnen Vorräte und Forderungen nicht als werthaltige Absicherung. Zum Glück können mittlerweile auch kleine Unternehmen auf attraktive Finanzierungsalternativen zurückgreifen. Gerade im kurzfristigen Bereich.

 

Finanzierungsanlass und Finanzierungsinstrument – zwei, die zusammenpassen müssen

Damit das Finanzgebäude auch Tropenstürmen standhalten kann, müssen die Vermögenswerte auf der einen Seite und die Finanzierungen auf der anderen Seite ineinander greifen wie Legosteine. Sonst kann das Finanzgebäude keinen stabilen Schutz bieten.

Dafür muss der künftige Finanzierungsbedarf vorausschauend geplant und die passenden Finanzierungsalternativen gegeneinander abgewogen werden. Was kosten sie? Wie wirken sie sich auf die Bilanzstruktur aus? Erschweren oder erleichtern sie künftige Finanzierungen?

 

Mindmap-Übersicht der Unternehmens-Finanzierung

Wenn Sie sich erstmals mit möglichen Finanzierungsalternativen beschäftigen, können Sie schnell die Übersicht verlieren. Zur Orientierung finden Sie In der nachfolgenden Mindmap-Präsentation verschiedene Finanzierungsanlässe und die dazu passenden Finanzierungsalternativen. Mit einem Klick bekommen Sie dazu jeweils weitere Informationen.

Zum Verschieben der Mindmap bitte aufs Bild klicken. Dort führen Sie Links zu weiteren Informationen über die jeweilige Finanzierungsmöglichkeit

 

 

Sie sehen: Um ein stabiles Finanzierungsgebäude aufzubauen, finden Sie schnell besseres Material als immer wieder neue Bankkredite aufzunehmen. Spätestens wenn durch hohe Fremdfinanzierungen die Eigenkapitalquote des Unternehmens zu niedrig wird und/oder die Kapitaldienstfähigkeit nach Ansicht der Bank nicht mehr gegeben ist, ist Schluss mit der Kreditfinanzierung. Dann wird es aber auch schwierig andere Geldgeber zu finden.

Darum: Nutzen Sie rechtzeitig Ihre Möglichkeiten!

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Elfriede Hübner

Elfriede Hübner

Mehr als zehn Jahre war Elfriede Hübner für Kreditentscheidungen bei Banken verantwortlich.

Jetzt hilft sie Unternehmen und Selbständigen die eigenen Stärken bei Kreditverhandlungen ins richtige Licht zu rücken.